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Bienen-AG am Heinzenwies-Gymnasium führt ihre Völker in den Winter

Die Bienen-AG am Heinzenwies-Gymnasium hat nach den Sommerferien ihre erfolgreiche Arbeit fortgesetzt. Nachdem die Betreuer, Imker Christopher Hiebel sowie die beiden Lehrkräfte Oliver Ast und Florian Meigen, das Hauptvolk und seinen Ableger während der unterrichtsfreien Zeit regelmäßig kontrollierten, begann das komplette Team ab August mit den Arbeiten zur Wintervorbereitung. Auch der neue Heinzenwies-Schulleiter, Frank Huck, zeigte keine Berührungsängste mit den Insekten, aber dafür großes Interesse an der Arbeit der AG und stattete ihr gleich in der ersten Sitzung einen Besuch ab.

Zunächst stand die Honigernte im Hauptvolk auf dem Programm. Die Kinder konnten dem Stock acht volle Honigrahmen entnehmen und Christoph Hiebel zum Schleudern mitgeben – eine Arbeit, die sie nach der geplanten Anschaffung einer Honigschleuder in Zukunft selber erledigen möchten. Der Imker überbrachte einige Tage später die freudige Nachricht: „Wir haben aus nur einem Volk 25 Kilogramm Sommertrachthonig von tollem Geschmack und hoher Qualität heraus bekommen. Das ist in einem Jahr, das in manchen Regionen ganz schlechte Ernteergebnisse brachte, eine klasse Ausbeute.“ Nun geht es in der AG mit der Honigverarbeitung weiter: Das Naturprodukt muss in Gläser abgefüllt und diese mit passenden Etiketten versehen werden; erste Entwürfe hierzu wurden bereits erstellt.

Da man den Bienen mit dem Honig ihre Nahrungsgrundlage für den anstehenden Winter entzogen hatte, stand als Nächstes die Auffütterung mittels Zuckersirup (Hauptvolk) und Futterteig (Ableger) auf dem Programm. Die Zuckersiruplösung brachten die Schüler in einem 7l-Eimer in den Bienenstock ein, versehen mit kleinen Gräsern und Zweigen, die den Bienen als Schwimmhilfe dienen. Bei der obligatorischen Stockkontrolle vierzehn Tage später stellten alle überrascht fest, dass die Insekten keinen Tropfen übrig gelassen, sondern die gesamte Flüssigkeit ordnungsgemäß in die Futterwaben eingebracht hatten.

Parallel zur Fütterung fand im Hauptvolk eine erste Varroamilbenbehandlung mit Ameisensäure statt. Um diese für die Bienen extrem gefährlichen Schädling zu bekämpfen, platzierten die Schüler einen Behälter mit 100ml Ameisensäure im Stock. Während die Bienen mit den Dämpfen der Säure leben können, werden die über die Bienenkörper in die Brutzellen transportierten Varroamilben dort abgetötet. Dass die (erste) Behandlung erfolgreich gewesen zu sein schien, zeigten die mehreren Hundert gezählten toten Milben, von denen einige von den Schülern mikroskopisch untersucht wurden. Die Varroamilbenbehandlung muss in Kürze im Hauptvolk mit Oxalsäure noch einmal wiederholt und im Ablegervolk erstmalig mit Ameisensäure durchgeführt werden.

Christopher Hiebel attestierte den Heinzenwies-Völkern grundsätzlich eine gute Gesundheit und blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Ich denke, dass die beiden Völker gut gerüstet für den anstehenden Winter sind. Die erfolgreiche Milbenbekämpfung sowie die Sichtung von Winterbienenbrut sind ein gutes Zeichen. Aber in der Natur weiß man nie so genau.“

(Florian Meigen)