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Hier bewegt sich was:

Aktive Pausengestaltung an der Heinzenwies nach wie vor ein Renner!

Wer am Heinzenwies-Gymnasium zur ersten Pause die Sporthalle betritt, muss sich zunächst einen Weg über unzählige mehr oder weniger geordnete Schuhe bahnen. Die „Aktive Pause“ ist dann meistens schon in vollem Gange. Etwa 50 bis 60 Schülerinnen und Schüler tummeln sich in der Sporthalle. Da sind z.B. die Fußballer, die gleich die Gebiete um die Tore in Beschlag nehmen. Hier gelten spezielle Regeln, was auch in Ordnung ist, solange fair gespielt wird. Die Devise lautet: Der Ball muss rollen. Dann ist die Basketballfraktion zu erkennen, die an den Körben zugange ist. Manchmal wird gespielt, ein anderes Mal ein Korbtrefferwettbewerb ausgetragen. Parallel zu den Ballaktivitäten finden sich geschickte Seilspringerinnen zusammen und irgendwo ist auch noch eine Ecke frei, in der Badminton gespielt wird.

Für den Betrachter sieht das Ganze immer etwas chaotisch aus, doch beim genaueren Hinschauen lassen sich durchaus Strukturen und Ordnung erkennen.

Mittwochs ist Mädchentag: Die Jungs suchen dann die Bewegungsalternativen auf dem Schulhof  auf. So wird die Halle auch schon mal von Schülerinnen genutzt, denen es sonst zu laut oder hektisch ist. Die Fußballtore befinden sich dann, sehr zur Freude unserer aktiven Fußballerinnen, allein in weiblicher Hand.

Für die Logistik und Aufsicht sorgen täglich jeweils zwei Schülerassistent/inn/en. Diese geben die Materialien aus und sammeln sie am Ende wieder ein. Auch der Blick auf die Uhr für den „Abpfiff“ ist für einige Schüler von Nöten, da das Klingelzeichen schon einmal überhört wird. Unterstützt werden die Schülerassistenten von einer Lehrkraft, die jederzeit ansprechbar ist.

Seit 1999 gehört die „Aktive Pause“  zur festen Einrichtung an der Schule. In diesem Jahr absolvierten neun Schüler/innen mit zwei Sportlehrkräften eine Ausbildung zu Schülerassistenten in Thalfang. Diese wurde von der Sportjugend Rheinland-Pfalz organisiert und durchgeführt. Am Ende erhielt jede teilnehmende Schule eine Spiele-Kiste im Wert von damals 2000 DM. An sechs Wochenenden traf man sich, um das Angebot von diversen Spielen für eine Pause mit Bewegung, ein Sicherheitstraining beim Inlineskaten und die rechtlichen Grundlagen bei der Aufsicht kennenzulernen.

Die besondere Bedeutung einer zusätzlichen Bewegungszeit für Schüler wird immer wieder auch wissenschaftlich belegt. Kinder, die aktiv sind, können im Anschluss kognitive Anforderungen erfolgreicher absolvieren. Besonders wichtig ist dieser Aspekt für die Jungs, die ihrem ausgeprägten Bewegungsdrang zusätzlich neben dem Sportunterricht nachgehen können. Auch im Bereich des Stress-Abbaus dürfte die „Aktive Pause“ einen besonderen Stellenwert einnehmen. Durch intensives Bewegen kann Frust kompensiert werden, und endet nicht in einer unkontrollierten Rauferei auf dem Schulhof. Die Freude an der Bewegung und die aktive Entspannung stehen bei den meisten im Mittelpunkt ihrer Teilnahme an diesem Angebot.

Über eine Tatsache freuen sich in dieser Hinsicht die betreuenden Lehrer ganz besonders: Verletzungen gibt es bei der „Aktiven“ äußerst selten zu vermelden und diese beschränken sich in der Regel auf kleinere Blessuren.

Ein wesentliches Element einer funktionierenden Schulkultur ist der freiwillige Einsatz von Schülern für Schüler. Bei dem sportlich ausgerichteten Pausenangebot übernehmen die älteren Schüler Verantwortung für die jüngeren. Ein solches zusätzliches Engagement gewinnt auch bei Bewerbungen für Ausbildungs- und Studienplätze zunehmend an Bedeutung. Darüber hinaus sind die Schülerassistenten wichtige Stützen für Lehrkräfte bei Kennlernfahrten nach Hattgenstein, Sportfesten und beim „Tag der offenen Tür“.

Alle Pausen sind für Schülerinnen und Schüler immer viel zu schnell zu Ende. Und so müssen die Schülerassistenten zur Eile mahnen, damit man rechtzeitig beide Schuhe wiederfindet und pünktlich zum Unterricht erscheint.

Die „Aktive Pause“  in Zahlen seit ihrem Bestehen:

·        Premiere: Oktober 1999

·        absolvierte Pausen: ca. 3400

·        Teilnehmer: ca. 21 000

·        Schülerassistent/inn/en:. ca. 90