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Aktuelles - Details

Advent, Advent, beim Vorlesewettbewerb brennt’s …

… zumindest in dem selbstgewählten Buch von Nele Klünder aus der Klasse 6a. Sie las eine Episode aus dem 12. Band der TKKG-Reihe von Stefan Wolf: „Nachts wenn der Feuerteufel kommt“. Darin werden die vier Freunde Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby mit einem Brandstifter konfrontiert, der seit Monaten sein Unwesen in der Stadt treibt und Wochenendhäuser, Gehöfte, Scheunen und Lokale anzündet, ohne dass je eine Spur auf den Täter hinweist. Als die Freunde einen Bauern dabei beobachten, wie dieser seinen Heuboden anzünden will, glauben sie schon, den Feuerteufel enttarnt zu haben. Doch ganz so leicht lässt sich dieser Fall nicht lösen. Erst nach einigen Abenteuern finden die Vier heraus, wer wirklich hinter den Bränden steckt. Ist es ein gerissener Versicherungsvertreter, ein geltungsbedürftiger Schüler oder doch der geheimnisvolle Wünschelrutengänger? Die Lösung hat die Jury, bestehend aus den Deutschlehrern Jan Schwab und Dennis Kaucher sowie dem Schulleiter Herrn Huck, leider in dem dreiminütigen Lesevortrag in der ersten Vorleserunde nicht erfahren. Aber in diesem Jahr hatten noch drei weitere Klassensieger ihre vorbereiteten Bücher mitgebracht, um darüber zu erzählen und daraus vorzulesen.

Als Zweites las Felix Weber aus der Klasse 6b eine Episode aus „Die drei ??? und das Phantomkrokodil“ von den Autoren Cally Stronk, Christian Friedrich und Andreas Ruch. Die drei ??? – alias Justus Jonas, Bob Andrews und Peter Shaw – geraten in ein neues Abenteuer. In ihrer Heimatstadt Rocky Beach gehen wieder einmal seltsame Dinge vor sich: Es werden immer öfter Raubtiere in der Stadt gesichtet. Dadurch gerät auch der Detektiv Peter Shaw in Gefahr, der als Teilnehmer einer Survival-Fernsehshow für Dreharbeiten am Strand ist. Dort im Wasser treibt ein Phantomkrokodil sein Unwesen. Die drei Freunde müssen nun herausfinden, ob es hier um Tierschmuggel oder um Erpressung geht.

Nach so viel Spannung hätte sich die Jury sicher gern eine Entspannungspause gegönnt, doch es ging mit traurig-ernsten Töne weiter zum Klassensieger der 6c, der es sich trotz einer leichten Erkältung nicht nehmen ließ, für seine Klasse in den Vorlesering zu steigen: Henri Patzwaldt. Er las aus dem Roman „Der Herr der Diebe“ von Cornelia Funke. Darin geht es um die beiden Ausreißer Prosper und Bo, die vor ihrer Tante davongelaufen sind und deshalb von dem Detektiv Victor verfolgt werden. Die beiden finden Unterschlupf bei einer Kinderbande in Venedig, deren Anführer der geheimnisvolle Herr der Diebe ist. Er hält die Kinder mit dem Verkauf der Beute aus seinen Raubzügen über Wasser. Als Victor Prosper und Bo tatsächlich auf die Schliche kommt, bringt das die ganze Bande in Gefahr.

Den Abschluss der ersten Vorleserunde bildete Lennie Stephan aus der Klasse 6d. Er hatte sich das Buch mit dem vielversprechenden Titel „Die schlimmste Klasse der Welt“ von Juma Kliebenstein ausgesucht. Dabei machen die 24 Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a der Gutenbergschule ihrem Namen alle Ehre: Hakim parkt Frau Sammets Auto an einem höchst ungewöhnlichen Ort, Rolfs Fürze zwingen die gesamte Lehrerschaft in die Knie und Ewald fackelt fast die Schule ab. Als pädagogischen Maßnahme soll sich die Klasse nun um die Schulkatze Bürste kümmern, die im Keller der Schule lebt und auf den ersten Blick wirkt, als hätte sie bereits mehrere Schüler gefressen. Doch die räudige Katze Bürste findet das Experiment gar nicht so schlecht.

Nach dieser ersten Runde konnten die Vorleser bei Lebkuchen und Sprudel erst einmal verschnaufen, während sich die Jury zu einer ersten Beratung zurückzog. Bewertungskriterien, die es dabei zu berücksichtigen galt, waren die Lesetechnik, die Interpretation sowie die Textstellenauswahl. Das heißt, beim Vorlesewettbewerb geht es sowohl um eine deutliche Aussprache, ein angemessenes Lesetempo, angemessene Pausen und eine sinngemäße Stimmlage als auch um einen lebendigen und nuancenreichen Lesevortrag ohne übertriebene Theatralik. Außerdem soll die ausgewählte Textstelle in sich schlüssig und verständlich sein und auch die vorgegebene Lesezeit von drei Minuten soll nicht überschritten werden. Während die Jury also beratend zusammensaß, lernten die vier Vorleser den Inhalt des ausgewählten Fremdtextes kennen.

In diesem Jahr war dafür „Der Zauberer von Oz“ von Frank L. Baum ausgewählt worden. Darin werden Dorothy und ihr kleiner schwarzer Hund Toto durch einen heftigen Tornado aus dem tristen, grauen Kansas mitsamt des Hauses in das wunderbare Land Oz geweht. Dort landet das Haus praktischerweise direkt auf einer bösen Hexe, von deren Füßen sich Dorothy silberne Zauberschuhe nimmt, die ihr im Verlauf der Geschichte noch gute Dienste leisten sollen. Da aber niemand der Bewohner weiß, wie Dorothy wieder zurück zu Onkel Henry und Tante Em nach Kansas kommen kann, wird sie über die gelbe Ziegelsteinstraße in die Samaragdstadt zum großen Zauberer von Oz geschickt, in der Hoffnung, dass er ihr helfen kann. Auf ihrem Weg dorthin schließen sich ihr drei weitere Wesen an, um eine Bitte an den Zauberer von Oz zu richten: Die Vogelscheuche möchte endlich Verstand haben, der Blechmann ein Herz und der Löwe wäre gern mutig.

In dieser zweiten und letzten Vorleserunde mussten die Vorleser nur zwei Minuten durchhalten, dann hatten sie es geschafft und konnten in der Sofaecke der Bibliothek weiter chillen und quatschen. Für die Jury hingegen begann jetzt erst die richtige Arbeit. Sie musste entscheiden, wer unsere Schule in der nächsten Runde des Vorlesewettbewerbs im Frühjahr vertritt. Die Beratung dauerte bei einer so wichtigen Entscheidung naturgemäß sehr lange, gefühlt mehrere Stunden – mindestens! Aber schlussendlich trat die Jury wieder aus dem Beratungsraum heraus. Vor der Verkündung des Schulsiegers brannte und knisterte die Luft vor Spannung. Im Schuljahr 2022/2023 hat das Heinzenwies Gymnasium eine Schulsiegerin! Nele Klünder wird beim Vorlesewettbewerb der Stadt unsere Schule vertreten. Im Namen der Schulgemeinschaft wünschen wir ihr schon jetzt viel Erfolg dafür. Nele hat nun lesetechnisch viel zu tun: Sie muss ein neues Buch für den Vortrag lesen, eine passende Vorlesestelle finden und ihren Lesevortrag einüben. Vielleicht bietet sich dazu ja der Buchpreis an, den alle vier Klassensieger nebst einer Urkunde erhalten haben. Beim Vorlesewettbewerb gibt es nämlich nur Gewinner, damit das Lesefeuer immer weiterbrennen kann.

(Jessica Friesen)