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Außergewöhnlicher Besuch auf dem 5. Rheinland-Pfälzischen Schulgeographentag
Freitagmorgen, 06.30 Uhr, Bahnhof Oberstein. Der Erdkunde Leistungskurs MSS 12 des Gymnasiums an der Heinzenwies bricht zu einer eher außergewöhnlichen „Exkursion“ auf. Ziel ist das Gymnasium zu St. Katharinen in Oppenheim am Rhein, findet hier doch der 5. Rheinland-Pfälzische Schulgeographentag statt, für den sich die zwölf Schülerinnen und Schüler mit ihrem Lehrer Carsten Thiel ausnahmsweise anmelden durften. Es sollte ein ereignis- und lehrreicher, aber auch sehr langer Tag werden.
Nach einer anfänglichen Skepsis gegenüber der geballten Wissenschaft und vielen namhaften Geographen und Geowissenschaftlern zeigten sich die Oberstufenschüler, nicht zuletzt aufgrund der netten und lockeren Atmosphäre, äußerst interessiert und beteiligten sich in Form von aktiver Mitarbeit und eigenen Initiativen.
„Erdkunde – globale Fragen im Fokus“ stand in diesem Jahr auf der Agenda des Schulgeographentages. Neben interessanten Vorträgen zu aktuellen Forschungsergebnissen nahmen die Heinzenwiesler auch an mehreren Fachsitzungen teil, die allesamt auf großes Interesse stießen. Besonders beeindruckt zeigten sich die Oberstufenschüler vom Vortrag von Prof. Dr. Marco Bohnhoff vom Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam über den momentanen Forschungsstand bezüglich eines aktuell hohen Erdbebenrisikos für Istanbul. Aber auch Vorträge über die „Fluchtursachen am Horn von Afrika“ des Leiters der Fridtjof-Nansen-Akademie Ingelheim, Dr. Florian Pfeil, die globale Thematik des Welthandels, dargeboten von Timo Steinert (Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland Pfalz), die „aktuelle Entwicklung von Permafrostböden“ (Dr. Kurt Emde) oder die Fachsitzung zur „geographischen Relevanz des globalen Terrorismus“ (Prof. Dr. Volker Wilhelmi, beide Johannes Gutenberg-Universität Mainz) stießen auf großes Interesse.
Ein kleines „Heimspiel“ hatte die Gruppe aus Idar-Oberstein dann beim Praxisbaustein „Den Stein ins Rollen bringen – Bildung für nachhaltige Entwicklung im Nationalpark Hunsrück-Hochwald“ von Sebastian Schacht (Nationalparkamt Birkenfeld), hatte man doch im letzten Schuljahr noch eine dreitägige Exkursion im Nationalpark absolviert.
Den krönenden Abschluss bildete dann die abendliche Untergrundführung durch die Oppenheimer Altstadt, die ein beeindruckendes Geflecht unterirdischer Gänge über eine Strecke von etwa 40 km auf mehreren Stockwerken vereint.
Nach einem abendlichen Pizzeriabesuch mit gemeinsamen Reflexionen des Tages erreichte die Gruppe um kurz nach 23.00 Uhr den Obersteiner Bahnhof. Ein lehrreicher und anstrengender Tag neigte sich dem Ende.
Besonderer Dank gilt dem 1. Vorsitzenden des Landesverbands Rheinland Pfalz im Verband deutscher Schulgeographen, Herrn Markus Perabo, und dem Vorstandsmitglied Herrn Christian Grosscurth, ohne deren Engagement eine derartige Ausnahmeregelung für die Heinzenwies-Schüler nicht möglich gewesen wäre.