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Beeindruckender Auftritt beim Fritz-Walter-Cup-Finale in Kaiserslautern
Die größte und lautstärkste Fangemeinde auf der Tribüne der Kaiserslauterer Barbarossa-Halle, den treffsichersten Spieler des Turnier in seinen Reihen und das torreichste und spektakulärste Turnierspiel auf der Platte – der erstmalige Auftritt des Heinzenwies-Gymnasiums beim Landesfinale des Fritz-Walter-Cups hielt einige Superlative parat. Allein, zum ganz großen Wurf fehlten am Ende wenige Zentimeter, genauer: die Breite eines Torpfostens.
Die Planungen für die große Sause im Schatten des legendären Fritz-Walter-Stadions, Namensgeber des größten Hallenfußball-Schülerturniers in Deutschland, begannen bereits mit dem Sieg beim Regionalentscheid vor wenigen Wochen. In Absprache mit Schul-, Mittelstufen- und Klassenleitung organisierte der betreuende Lehrer, Florian Meigen, kurzerhand einen Stufenwandertag in die Barbarossa-Stadt. Alle Siebtklässler durften, begleitet von den Lehrkräften Florian Schinz, Sebastian Scherer und Anne Leib, im Doppeldecker mitreisen und ihre kickenden Klassenkameraden vor Ort anfeuern, für Meigen keine Selbstverständlichkeit: „Ein großes Dankeschön an alle, die diesen Ausflug möglich gemacht und mitgetragen haben. Auch im Namen der Jungs, denn der Support von den Rängen war für alle unten am Spielfeld atemberaubend - und ohrenbetäubend.“
Denn die 7a, 7b und 7c lieferten ab: Mit in die Höhe gehaltenen, selbstgebastelten Schildern und Dauer-Fangesängen trieben ihre Mitschüler Enrico Galle, Vincent Lauer, Jan Komarov, Melvin Haag, Janis Hey, Alexander Schäfer, Felix Weber und Philip Hub in der Vorrunde zu starken Leistungen. Mussten sich die unsere Jungs gegen den späteren Turniersieger vom Otto-Hahn-Gymnasium aus Landau noch mit einem 1:1 begnügen, so zeigte die junge Truppe im zweiten Gruppenspiel gegen das Sinziger Rhein-Gymnasium „Fußball aus einem Guss“. Mit vier herrlich herausgespielten Toren durch Janis Hey (3) und Alexander Schäfer und einem ungefährdeten 4:2 ging es ins Sechsmeterschießen gegen Landau, das nötig war, um den Gruppensieger zu ermitteln. Leider ging irgendwo auf dem Weg zum Punkt das Zielwasser verloren. Kein Heinzenwiesler traf ins Netz und so ging es im Halbfinale gegen den Dauerrivalen vom Max-Planck-Gymnasium aus Trier. „Der gegnerische Coach hat mir augenzwinkernd zugerufen, dass wir das mit Absicht gemacht hätten. Schließlich hatten wir die Trierer im Regionalentscheid zweimal locker besiegt. Aber ich kann versichern: Dem war nicht so, denn ich weiß ja auch, dass Serien irgendwann einmal reißen müssen“, stellte Florian Meigen schmunzelnd klar.
Dieses erste Semifinale riss alle in der vollbesetzten Halle von den Sitzbänken. Das MPG war an diesem Tag viel stärker als vierzehn Tage zuvor und bestens auf unser Team eingestellt. Unsere Jungs kamen dagegen nur sehr schwer ins Spiel und so stand es schnell 2:0 für das MPG. Die Trierer Anfangsüberlegenheit war allerdings auch ihrem sehr körperbetonten Einsteigen geschuldet und so erreichten sie schnell die Anzahl von vier Fouls. Dieses letzte führte bereits zu einem von Janis Hey sicher verwandelten Zehnmeter zum 1:2, jedes weitere Trierer Foul würde nach Futsal-Regeln sofort einen weiteren Strafstoß nach sich ziehen. „Dass wir keinen weiteren zugesprochen bekommen haben, ist meine einzige Kritik an den Jungs. Da hat mir die Cleverness gefehlt, weitere Fouls zu ziehen“, haderte Meigen.
Trotzdem gelang Janis Hey noch der 2:2-Ausgleich, der allerdings postwendend mit dem Trierer 3:2 beantwortet wurde. Die Sekunden auf der Uhr tickten nun gnadenlos herunter, das Anrennen der Heinzenwiesler wurde immer wilder, doch tatsächlich: Sechs Sekunden (!) vor der Schluss-Sirene gelang Janis Hey nach einem klasse Rückpass von Alexander Schäfer noch der 3:3-Ausgleich, der das nächste Sechsmeterschießen zur Folge hatte.
Und hier kam nun der zu Beginn erwähnte Pfosten ins Spiel: Nach einem Treffer von Melvin Haag und einem verschossenen Sechsmeter eines Trierers hätte Jan Komarov die Vorentscheidung herbeiführen können. Doch sein nahezu perfekter Schuss knallte zuerst an den Innenpfosten und rollte dann über die Füße des gegnerischen Torwarts zurück ins Spielfeld. Als der dann den letzten Sechsmeter von Janis Hey hielt, stand fest: Statt um Platz 1 durfte die Heinzenwies „nur“ das kleine Finale um Platz 3 bestreiten. Wo unseren Jungs ein wenig die Luft ausging. Gegen die IGS Mainz-Bretzenheim war unser Team zwar zunächst optisch überlegen und Alexander Schäfer traf den Pfosten, alles in allem war es am Ende aber einem sehr starken Enrico Galle im Tor zu verdanken, dass es lange 0:0 stand. Eine Unaufmerksamkeit kurz vor Schluss besiegelte dann das Schicksal. Durch das 0:1 blieb am Ende die Ehrenurkunde für einen hervorragenden vierten Platz aus den Händen des rheinland-pfälzischen Arbeits- und Sozialministers Alexander Schweitzer.
Florian Meigen sparte in seinem Fazit dann auch nicht mit Lob für das Auftreten aller Beteiligten: „Sportlich hatte ich aufs Halbfinale gehofft und vom Finale geträumt, aber so ist der Fußball. Manchmal entscheiden eben Kleinigkeiten. Dieser Tag wird die Jungs sportlich, aber auch abseits davon weiterbringen. Und, was ich als noch wichtiger empfinde: Wie wir uns hier als Schule präsentiert haben, unten auf dem Platz und oben auf der Tribüne, war sensationell. Das hat auch die Organisatoren, die den FWC seit über 20 Jahren ausrichten, schwer beeindruckt.“
Es waren die Schlussworte zu einem außergewöhnlichen Tag, der im Gedächtnis bleiben wird; einem Tag, der ein großer Erfolg für das Heinzenwies-Gymnasium war, an dessen Ende aber leider ein paar Zentimeter in Form eines Torpfostens den ganz großen Wurf verhinderten.
(Florian Meigen)
Hier der Link zum Film: