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Der Traum von Berlin platzt nach einem dramatischen Tie-Break: Volleyball-Mädchen holen Silber, die Jungen Bronze
Am vergangenen Dienstag wurde der Landesentscheid der WK II (U 18) im Rahmen des Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ in der heimischen Mikado-Halle ausgetragen, wofür sich unser Mädchen- und Jungen-Team als Meister des ADD-Bezirks Trier qualifiziert hatten. Beide Titel gingen dabei in die Landeshauptstadt Mainz, beide allerdings erst nach hart umkämpften Tie-Breaks im Entscheidungssatz und besonders unsere Mädchen mussten dabei schmerzlich erfahren, wie nah Freud und Leid im Sport beieinander liegen können.
Unseren Teams wurde per Losentscheid jeweils Startplatz drei zugeteilt. Dadurch konnten sie zunächst ihre Gegner sichten. Schnell wurde klar, dass die Jungen mit der IGS Mainz-Bretzenheim und dem Koblenzer Max-von-Laue-Gymnasium sehr schwere Brocken vor der Brust hatten, die Mädchen sich aber durchaus realistische Hoffnungen auf die zu vergebenen und heiß begehrten Tickets nach Berlin machen konnten. Schließlich war das jahrelang übermächtige Team vom Hans-Purrmann-Gymnasium aus Speyer dieses Jahr nicht für die Endrunde qualifiziert.
Ins Turnier starteten unsere Mannschaften jeweils gegen die Vertreter aus der ADD Koblenz. Linz bei den Mädchen und Koblenz bei den Jungen hatten ihre Auftaktspiele gegen die Mainzer Schulen mit 0:2 verloren und mussten gegen die Heinzenwiesler bestehen, um im Turnier zu bleiben. Unsere Jungs, die fast ausschließlich erst in diesem Schuljahr in der Volleyball-AG angefangen haben, mussten sich der sehr gut organisierten und mit Vereinsspielern gespickten Mannschaft aus Koblenz deutlich mit 0:2 geschlagen geben. Im letzten Spiel gegen die IGS Mainz-Bretzenheim flackerte aber auf, welches Talent und Ehrgeiz im Team steckt. Mit großem Kampf- und Teamgeist stemmten sie sich gegen die vermeintlich deutlich stärkeren Hauptstädter, die sich bereits mit einem Bein im ICE nach Berlin wähnten. Unter den lauten Anfeuerungen der Koblenzer Jungs, die jetzt auch wieder ihre Möglichkeiten sahen, gewann unser Team den ersten Satz sensationell mit 25:23. Alles war wieder offen. Allerdings besannen sich die Mainzer in den folgenden Sätzen auf ihre Stärken und waren in der Lage, das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen. Ein sehr deutlicher Tiebreak besiegelte die letztlich verdiente Niederlage und somit Rang 3 für unsere Jungenmannschaft.
Die Mädchen gestalteten ihren ersten Auftritt an diesem Tag ähnlich souverän wie zuvor das OSG Mainz und siegten 2:0 gegen das Linzer Gymnasium. Wie bereits von einigen Tagen bei unserem Jungenteam in der WK III (U 16) stand also wieder ein echtes Finale um Berlin bevor. Natürlich wollten unsere Mädels es ihren Kameraden gleichtun, Gold holen und somit ebenfalls die Tickets zum Bundesfinale lösen.
Nach nervösem Beginn und vielen Eigenfehlern ging der erste Satz an das Team aus der Landeshauptstadt. Doch je länger das Spiel dauerte, desto besser beruhigten sich die Nerven unserer Spielerinnen. Sicherheit stellte sich ein, das Spiel lief ruhiger und somit führte der zweite Durchgang zum Satzausgleich. Der alles entscheidende Tiebreak stand bevor. Die Mainzerinnen waren zu Beginn wacher und erspielten sich eine Führung von drei Punkten. Unseren Mädels gelang es allerdings bis zum Seitenwechsel diesen Vorsprung zu minimaliseren. Mit 7:8 wurde gewechselt und es blieb spannend. Mittlerweile waren die Jungenteams im Parallelspiel fertig und eilten herbei, um unser Team lautstark zu unterstützen. Die Anfeuerung fruchtete offenbar, denn die Heinzenwieslerinnen erspielten sich eine knappe 11:10 Führung. Doch ihre Gegnerinnen gaben nicht auf und auf den ersten Punkt aus dem Side-Out heraus folgten zwei krachende Service-Winner zum 11:13.
Rebecca Gehrmann, die Vereinstrainerin unserer Mädchen, nahm die fällige Auszeit, um die Gemüter zu beruhigen. Die Taktik ging auf und unser Team drehte den Spieß erneut. Um 14:45 Uhr hieß es beim Spielstand von 14:13„Matchball Gymnasium an der Heinzenwies“. Ein wirkungsvoller Aufschlag konnte von den Mainzerinnen nicht druckvoll retourniert werden, und es bestand die Möglichkeit, aus dem eigenen Angriff heraus die Tickets nach Berlin zu lösen. Leider gelang unserem Team dieser finale Punkt nicht – ein klassischer Fall von „Mut vor der eigenen Courage“. Nach diesem dramatischen Ballwechsel schwappte das Momentum erneut zu den Hauptstädtern, die sich auch vom kurzzeitigen 15:15 nicht mehr bremsen ließen und das Berlin-Ticket mit einem 17:15 fest machten.
Für unser Team, welches in der Liga super performt, besteht kommendes Jahr erneut die Chance in diesem Wettkampf anzutreten, da abgesehen von einer Spielerin alle Akteure der jüngere Jahrgang der Wettkampfklasse sind. Der Traum von Berlin ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.