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Die 7. Klassen in der Vulkan-Eifel
Die Klassenstufe 7 unternahm am 29. Mai 2018 zum ersten Mal gemeinsam eine Erdkunde-Exkursion in die Vulkan-Eifel. Die Siebtklässler besuchten mit ihren Erdkunde-Lehrern Carsten Thiel, Willi Kujat, Jutta Kreuscher und Oliver Egli das Vulkanmuseum „Lava Dome“ in Mendig und unternahmen eine knapp einstündige Wanderung entlang eines erkalteten pyroklastischen Stroms von Wassenach nach Burgbrohl.
Im Vulkanmuseum veranschaulichte ein Animationsfilm, wie vor knapp 13000 Jahren der letzte gewaltige Ausbruch des Laacher-See-Vulkans eine beschauliche Landschaft zu einem Katastrophengebiet verheerte. Erdbeben, Explosionen, Rauchsäulen, Ascheregen und pyroklastische Ströme ereigneten sich Schlag auf Schlag. Bis ins Rheintal ergossen sich die Massen aus dem Erdinneren und stauten kurzzeitig einen See auf, der bis Mannheim reichte. Donnergrollen aus Lautsprechern und ein Windgebläse bereiteten den Siebenern ein Lernerlebnis mit allen Sinnen.
Wie wäre es, wenn der Laacher-See-Vulkan heute ausbräche? Da ein Ausbruch für die nächsten 17000 Jahre sehr wahrscheinlich ist, könnte es auch heute oder morgen passieren. Eine inszenierte Sondersendung sollte den Schülern die Dimensionen eines solchen Ereignisses klarmachen. Rauch aus dem Erdinnern und Erbeben kündigen den großen Ausbruch an. Millionen Menschen werden evakuiert. Experten versuchen, der Bevölkerung das Unfassbare via Fernseher zu erklären. Aber da in Vulkannähe kein Stein auf dem anderen bliebe, wäre eine Rückkehr nach Hause nicht mehr möglich.
Im interaktiven Teil des Museum erklärten die Museumsführer die Beschaffenheiten verschiedener Gesteine, die ein Vulkan auswirft. Die Schüler konnten Steine anschauen, anfassen und zahlreiche kleinere eigene Erfindungstouren unternehmen.
Dass die Menschen die vulkanischen Steine seit jeher nutzen, belegt eindrucksvoll der Mendiger Lavakeller. Mit Schutzhelmen und Regenjacken ausgestattet gingen die 58 Siebener unter fachkundiger Führung in den Untergrund. Ursprünglich schlugen Leibeigene unterirdisch Mühlsteine aus dem Säulenbasalt. Vor der Erfindung von Kühlaggregaten diente der Keller zahlreichen Brauereien aus ganz Deutschland als Braustätte und Lagerraum. Danach verfüllten die Mendiger die Hohlräume unter ihrer Stadt leider teilweise mit Hausmüll.
Die Führungen endeten an der Museumlay, wo Relikte der Vergangenheit Basalt als Werk- und Baustoff dokumentierten. Neben den Mühlsteinen zeugen auch Pflastersteine oder Tröge von ihrer früheren Verwendung.
Am Nachmittag brachte uns der Busfahrer sicher am „ruhenden Vulkan“ Laacher See mit der romanischen Abteikriche und dem Kloster Maria Laach vorbei nach Wassenach. Dort wanderten die Klassen in kurzen Abständen hinab in die Wolfsschlucht, in der sich ein pyroklastischer Strom vor fast dreizehntausend Jahren während des Ausbruchs des Laacher-See-Vulkans ergoss. Das Gemisch aus Lavaasche und Gasen erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 700 Stundenkilometern bei Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius, eine enorm zerstörerische Gewalt. Zwanzig Meter hoch reichen heute die Steinwände aus Bims, zu großporigem Gestein verfestigte Asche.
In den vergangenen 13000 Jahren erodierte der Tönissteiner Bach das Tal in den erkalteten pyroklastischen Strom, der stellenweise 60 Meter mächtig ist, und hinterließ dabei Auskolkungen und Mäander. Nebenbei zeigten Aufschlüsse des Untergrunds, dass der 13000 Jahre alte Bims direkt auf einer 350 Millionen alten Tonschieferschicht ablagert, als wäre in der Zwischenzeit nichts passiert. Die Siebtklässler staunten nicht schlecht über die imponierende Natur und über die Menschen gemachten Trasshöhlen am Ende der Wanderung. Erschöpft, aber zufrieden über die neu gewonnenen Eindrücke trafen die Schüler am frühen Abend nach zweistündiger Busfahrt wieder in Idar-Oberstein ein.