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„Die Eisbären sind los“: Achtklässler des Heinzenwies-Gymnasiums erobern die Skiarena Klausberg in Südtirol

Spätestens als 57 Schüler samt ihrer Lehrer nach einer langen und anstrengenden Busreise laut die inoffizielle Exkursionshymne „Hey, wir woll‘n die Eisbären seh‘n“ schmetternd aus dem Doppeldecker stiegen, war auch dem letzten der abholenden Elternteile klar: Die vierte Skiexkursion des Heinzenwies-Gymnasiums war wieder ein voller Erfolg.

Nach drei Jahren Mallnitz zog es die achten Klassen auf ihrer Stufenexkursion heuer zum ersten Mal statt in die Hohen Tauern nach Prettau ins wunderschöne südtiroler Ahrntal. Lange Zeit hatte die Wettersituation Mitte Januar in den Alpen noch ein Fragezeichen hinter die Premierenfahrt gesetzt, aber schließlich meinte es der Wettergott gut mit den Gymnasiasten. Es konnte losgehen! Die Achtklässler und ihre (Ski)-Lehrer um Chef de Mission Florian Meigen machten sich Freitagnachts auf den Weg über Fernpass und Brenner und bereits mit Sonnenaufgang war klar, dass sie im Ahrntal fantastische Bedingungen vorfinden würden.

Die Gesamtplanung im Vorfeld lief noch akribischer ab als sonst: Neben dem üblichen Elterninfoabend im April 2018, der Erarbeitung geographisch-alpiner Inhalte im Erdkundeunterricht, motorischem Grundlagentraining im Fach Sport und dem obligatorischen Skiworkshop-Nachmittag unmittelbar vor Fahrtbeginn, erkundete Florian Meigen das Ahrntal bereits im Dezember im Rahmen einer Familienreise und drehte für das Lehrerteam informative Kurzfilme zur Vorbereitung auf die neue Destination.

Theorie hin, Vorbereitung her. In der Praxis hieß es schließlich für alle Exkursionsteilnehmer: zum ersten Mal Prettau, zum ersten Mal „Weiherhof“ und zum ersten Mal Skigebiet Klausberg – dies waren die neuen Variablen für die Heinzenwies-Truppe, die es zu erkunden galt.

Prettau, die nördlichste Gemeinde Italiens, ist ein pittoreskes südtiroler Örtchen mit einer schmucken Kirche im Zentrum, der „Weiherhof“ bot alles Notwendige, was man vom einem Jugendgästehaus erwarten kann und punktete zudem mit seiner sehr engagierten und freundlichen Betreiberin Elisabeth, und die perfekt präparierten Pisten am Klausberg übertrafen die Ansprüche an ein Anfängerskigebiet deutlich.

Diese nahezu optimalen Bedingungen boten einen exzellenten Rahmen, der es der Skilehrerschaft ermöglichte, schon früh die Weichen für eine erfolgreiche Skikarriere ihrer Eleven zu stellen. Vom Zauberteppich am Bruggerlift ging es mit der 10er-Gondel zu den Hängen am Almboden. Schnell zeigte sich, dass die Heinzenwies einige Ski-Naturtalente beherbergt. Aber auch diejenigen, die langsamer lernten, bewältigten am Ende der Woche alle die mittelschweren Klaussee-Pisten, auf die blauen Hänge wollte (fast) keiner mehr. „Uns geht jedes Mal das Herz auf, wenn unsere Schülerinnen und Schüler gemeinsam als Lindwurm die durchaus anspruchsvolle Talabfahrt bewältigen und der „Heinzenwies-Express“ am letzten Tag abgekämpft, aber unglaublich stolz an der Talstation ankommt“, bekundeten Florian Meigen und Mittelstufenleiter Carsten Thiel unisono mit leuchtenden Augen. Zur Belohnung feierten die Achtklässler ihren Erfolg in diesem Jahr mit einer lautstarken Après-Ski-Party bei einem Gratis-Skiwasser und verwandelten den „Hexenkessel“ an der Talstation zu selbigem.

Dieser grandiose Lernerfolg wurde zweifelsohne durch die Tatsache begünstigt, dass alle Skilehrer auch gleichzeitig aktive Pädagogen an der Heinzenwies sind, wodurch eine überaus harmonische, geradezu familiäre Atmosphäre entstand. Schüler und Lehrer verschmolzen so im Laufe der Woche zu einer echten Einheit. Um dieses Wir-Gefühl noch zu unterstützen, stellte das Organisationsteam auch abseits der Piste einiges auf die Beine: Nach einer Fackelwanderung durch die tief verschneite Winterlandschaft und freiwilligen Spiele- und Filmevents standen die beiden letzten Abende unter dem Motto: „Gemeinschaft macht Spaß!“ Die Beiträge am „Bunten Abend“, an dem die Schüler zimmerweise in den Bereichen Tanz, Gedicht, Quiz und Sketch kreativ sein konnten, zeigten durchweg hohes Niveau und demonstrierten, wie stark sich die Achtklässler mit ihrer Stufe und der gemeinsamen Fahrt identifizierten. Auch die Lehrer ließen sich hier nicht bitten und präsentierten neben Spieleduellen einen umgedichteten Après-Ski-Hit, dessen Refrain die ganze Gruppe schnell zum Mitmachen animierte.

Traditionell beendet wurde die Exkursion von der am letzten Abend stattfindenden Skitaufe. Bei Kerzenlicht sprach Orator „Thielius“ in stimmungsvoller Atmosphäre salbungsvolle Worte und blickte dabei in teils ehrfürchtige Gesichter, bevor nach mehreren Gebeten und Fürbitten der Skigott („Meigenius“) die gesamte Schar in die Gemeinschaft der Skifahrer aufnahm.

Aufgeladen mit so viel positiver Energie konnte selbst die beschwerliche 15-stündige Rückreise nach Idar-Oberstein die Laune des Teams nicht trüben und weil es tatsächlich nach Mitternacht war als beim Busausstieg zum letzten Mal das „Eisbären-Lied“ ertönte, wird die Exkursion 2019 auf ewig in doppelter Hinsicht Pioniercharakter haben, geht sie doch als erste neuntägige Skifahrt in die Geschichte des Heinzenwies-Gymnasiums ein.

(Florian Meigen, Carsten Thiel)