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Gymnasium an der Heinzenwies verabschiedete feierlich langjährigen Schulleiter Werner Lehnen

Rund 175 geladene Gäste konnte die stellvertretende Schulleiterin Anja Münch an diesem besonderen und heißen Sommermorgen in der Aula des Gymnasiums an der Heinzenwies begrüßen. Nach 13 Jahren als Schulleiter und 32 Jahren an der Heinzenwies geht Schulleiter Werner Lehnen in den Ruhestand: Zeit, zurückzublicken, Abschied zu nehmen und Vergangenes Revue passieren zu lassen, aber auch Ausblicke zu wagen. Carolin Späth und Moritz Veeck (MSS 12) führten charmant durch eine humorvolle, emotionale und würdevolle Feier, zu deren Auftakt das Schulorchester unter Leitung von Ursula Koch-Czepluch die geheimnisvoll anmutende Symphonic Suite aus „The Lord oft he Rings“ spielte. Anschließend wurde es offiziell: Der Leitende Regierungsschuldirektor Martin Harz von der ADD in Trier verabschiedete Werner Lehnen, blickte auf dessen berufliche Laufbahn zurück und lobte die konstruktive Zusammenarbeit mit dem scheidenden Heinzenwiesdirektor. Nach dem Abitur 1973 in Idar-Oberstein und dem Studium in Mainz sei Lehnen 1982 in den Schuldienst eingetreten und  im Jahr 2006 kommissarisch und 2007 offiziell zum Schulleiter ernannt worden, nachdem er bereits seit dem Jahr 2000 stellvertretender Schulleiter gewesen sei. Mit der eindrucksvoll vorgetragenen Ballade „Thankful“ beeindruckte Lehrerin Gabriele Presser, begleitet von Musiklehrer Thomas Hertwig am Klavier. Für das Kollegium nahm der Vorsitzende des Personalrats Oliver Ast in einer launigen und kurzweiligen Rede Abschied. Er charakterisierte die Heinzenwies als eine Schule, an der nicht nur zusammen gearbeitet, sondern tatsächlich zusammen gelebt würde. Er schilderte das jährliche Weihnachtsbaumschlagen für die Schulweihnachtsfeier zusammen mit Lehnen und dessen handwerklichen Einsatz im Schulgebäude, z. B. beim Bau der Grillhütte auf dem Beachvolleyballplatz oder beim Bau der Theken in der Schulküche, die ein Lieblingsprojekt des Schulleiters gewesen sei. Zu einem geflügelten Wort, wenn jemand den Schulleiter vergeblich suchte, sei der Satz „Schau mal in der Küche“ geworden. Oliver Ast hob die Liebe Lehnens zur Schule und zur Region hervor sowie – mit einem Augenzwinkern – dessen Qualitäten als Drohnenpilot und als Küchenfee. Michael Pritschow, der für die Elternschaft sprach, lobte die Heinzenwies als gute Schule. Hierfür nannte er drei Kriterien: die Stärke der Heinzenwiesler bei Vergleichswettbewerben, das breite Angebot der Schule und die konsequente Umsetzung von schulischen Konzepten sowie die Qualität der Bildung. Dies sei eine Teamleistung von Chef und Kollegium und er dankte Lehnen für sein Engagement, einen hohen Bildungsstandard zu vermitteln. Auch Schülersprecher Maurice Machwirth (MSS 12) lobte die Besonnenheit des Schulleiters, der den Schülerinnen und Schülern durch die Fahrt einer ganzen Schule zur Bundesgartenschau im Jahr 2011, seinen Einsatz für den Schulsport und seinen Auftritt als Cäsar bei den Antikenspielen in Erinnerung bleiben wird. Nach Garvin Strubes furioser Darbietung am Klavier aus der „Suite Espagnole“ von Isaac Albéniz, die sich Werner Lehnen gewünscht hatte, sprachen langjährige Wegbegleiter Grußworte zum Abschied. Für den Nationalparklandkreis Birkenfeld lobte Klaus Beck die Verlässlichkeit und Innovation Lehnens, die Arbeit sei immer von gegenseitigem Respekt und Verständnis getragen gewesen.  Der Bürgermeister der Stadt Idar-Oberstein Friedrich Marx dankte insbesondere auch für das kommunalpolitische Engagement Lehnens, der u.a. von 2007 bis 2014 neben seiner Schulleitertätigkeit auch Mitglied des Idar-Obersteiner Stadtrats war. Für die Bezirksdirektorenkonferenz blickte Angelika Gröneveld-Olthoff humorvoll mit sehr persönlichen Worten zurück, wobei sie die gemeinsame Zeit unter die Lupe nahm, in der sie und Werner Lehnen jeweils ein Idar-Obersteiner Gymnasium leiteten. Lehnen sei ihr anfangs als Respektsperson erschienen, dann aber immer lockerer geworden, sodass eine Atmosphäre großer gegenseitiger Wertschätzung entstanden sei. Angelina Klaus, Ayush Modi und Zoé Nitsch präsentierten souverän den Song „Flashlight“, bevor Realschulrektorin Simone Busch auf die gemeinsame Arbeit in der Schulleitergemeinschaft Idar-Oberstein zurückblickte, wo Lehnen immer pragmatische Problemlösungen gefunden habe. Sie wünschte ihm viele neue Ideen für den neuen Lebensabschnitt. Post-Präsident des Rotary-Clubs Idar-Oberstein, Joachim Billert, sprach als langjähriger Weggefährte. Er hob die Fahrt der beiden Idar-Obersteiner Gymnasien zur Studien- und Berufswahlmesse „Abi- was dann?“ hervor, die Lehnen immer organisiert habe. Musiklehrerin Anne Kröninger und die ehemaliger Heinzenwieslerin Hanna Dries beeindruckten mit einer großartigen Leistung an Klavier und Marimbaphon – und dann hieß es „Bühne frei“ für den Chef selbst. „3, 4, 13, 32 und 40“ – Nein, das seien nicht die Lottozahlen, die er hier aufzähle, so Lehnen, sondern die Eckzahlen seines Berufslebens. An drei verschiedenen Gymnasien habe er vier verschiedene Fächer Mathematik, Physik, Informatik und sogar Bildende Kunst unterrichtet, 13 Jahre sei er Schulleiter gewesen, 32 Jahre habe er als Lehrer an der Heinzenwies verbracht und mit seiner Anfangszeit an der Dilthey-Schule in Wiesbaden insgesamt 40 Jahre unterrichtet. Zum Abschluss warf Werner Lehnen aber auch einen kritischen Blick auf die aktuelle Bildungspolitik. Diese habe seit Jahren verstärkt den Blick auf die Quantität der Abschlüsse statt auf deren Qualität gelegt und müsse sich nach ihrer Verantwortung für die Leidtragenden fragen lassen, die im Alltag oft erfahren müssten, dass ihre vermeintlich guten Zeugnisse sie nicht zum realen Leben befähigten. Eine gute Schule aber müsse die Schülerinnen und Schüler darauf vorbereiten, ihr Leben selbstständig und erfolgreich zu gestalten. Nach einem herzlichen Dank an alle Menschen, die ihn auf seinem Weg begleitet haben, setzte sich Lehnen statt langer Abschiedsworte selbst ans Klavier und spielte – zum ersten Mal in seinem Leben vor Publikum – „My Way“ von Jacques Revaux und Claude Francois. Dies und die Hochachtung vor dem scheidenden Schulleiter trug ihm stehende Ovationen des Kollegiums und der Gäste ein. Besonders freute sich Werner Lehnen auch, dass seine 91-jährige Mutter noch an der Feier teilnehmen konnte. Auch seiner Frau Gabriele Lehnen, die eine liebevolle Dekoration für die Feier gestaltet hatte, dankte er für die gemeinsame Zeit. Mit einem gemütlichen Beisammensein, leckerem Essen und vielen Gesprächen klang die schöne Abschiedsfeier langsam aus.

(Francesca Schmidt)