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Heinzenwiesler zu Gast bei der Bundestagspräsidentin: Studienfahrt der zehnten Klassen in die Bundeshauptstadt brachte deutsche Geschichte und Gegenwart näher

„Auf nach Berlin!“, hieß es Anfang Juni für die 60 Zehntklässlerinnen und -klässler des Gymnasiums an der Heinzenwies. Die Fahrt in die Bundeshauptstadt ist fest im Fahrtenkonzept der Schule verankert. Montagsmorgens um sieben Uhr startete der vollbepackte Doppeldeckerbus mit viel guter Laune an der Heinzenwies, nach neunstündiger Fahrt rollte er über den Kudamm Richtung Hotel. Doch viel Zeit zum Auspacken blieb nicht, schon gleich am ersten Abend standen ein Besuch des Paul-Löbe-Hauses und des deutschen Bundestages auf dem Programm. Nach einem Vortrag auf der Besuchertribüne des Parlaments ging es per Fahrstuhl auf die Kuppel des Reichstags, wo die Schülerinnen und Schüler ins nächtliche Lichtermeer der Millionenstadt unter ihnen blicken konnten. Per Audioguide gab es einen ersten Überblick über die wichtigsten Gebäude und Plätze Berlins.

Der nächste Morgen begann nach kurzer Nacht und bei herrlichem Sommerwetter mit einer Wanderung durch den Tiergarten vorbei an der Siegessäule zum Parlamentsviertel. Am Brandenburger Tor gab es das obligatorische Gruppenfoto. Bei der anschließenden Führung am Denkmal für die ermordeten Juden und Jüdinnen setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit der dunklen deutschen Geschichte der Nazizeit und der Denkmalkultur heute auseinander. Dabei beeindruckte auch der Besuch des Museums unter dem Mahnmal, das unter anderem die Schicksale einzelner jüdischer Familien zeigt. Mit der Geschichte des „Dritten Reichs“ beschäftigte sich auch die Dauerausstellung „Topographie des Terrors“, die die Geschichte von Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt an historischem Ort in der Wilhelm – und Prinz-Albrecht-Straße zeigt, und die am Nachmittag auf dem Programm stand. Beim Besuch des Bundesrates hingegen konnte konkret bei einem Planspiel erlebt werden, wie hier gearbeitet und abgestimmt wird.

Eine digitale City-Tour in Form einer Schnitzeljagd rund um den Alexanderplatz meisterten alle Gruppen mittwochsmorgens mit Bravour. Anschließend stand wieder Geschichte auf dem Programm: Hierzu ging es in das Stasi-Museum in die Normannenstraße, dem ehemaligen Stasi-Hauptquartier, wo die Schülerinnen und Schüler das abhörsichere Büro des ehemaligen Stasichefs Erich Mielke sahen und erstaunt hörten, dass die Stasi auch Idar-Oberstein und die dortige Artillerie-Schule sehr genau im Blick hatte. Nach einer Mittagspause am Alexanderplatz wartete eine entspannte Spreefahrt vorbei an den zentralen Institutionen der heutigen Bundesrepublik. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel ging es in schicker Abendgarderobe in den Matrix Club zur Disko, ein Programmpunkt, der immer gut ankommt.

Der leicht verregnete Donnerstagmorgen stand im Zeichen der Mauergeschichte und der Geschichte der DDR. Bei einer Führung im Mauerpark an der Bernauer Straße erfuhren die Heinzenwieslerinnen und Heinzenwiesler viel über den Mauerbau und die Fluchtversuche gen Westen. Im DDR-Museum stand anschließend das Alltagsleben in der DDR im Mittelpunkt. Nach so viel Geschichte und einer Mittagspause traf sich die gesamte Gruppe am frühen Nachmittag wieder vor dem Reichstag, dort, wo die Studienreise am Montag begonnen hatte. Julia Klöckner hatte die Schülerinnen und Schüler auf die Präsidialebene des Bundestages eingeladen. Die amtierende Bundestagspräsidentin nahm sich eine Stunde Zeit, um mit den Schülerinnen und Schülern über aktuelle Themen wie Organspende ins Gespräch zu kommen und erzählte aus ihrem Politikeralltag: So erfuhren die Zehntklässlerinnen und -klässler, dass die Abgeordneten immer abwechselnd eine Woche zur Sitzungswoche in Berlin sind und eine Woche in ihren Wahlkreisen verbringen, und dass der Arbeitstag einer Bundestagspräsidentin nicht selten bis Mitternacht dauert. Die Fragen der Schülerinnen und Schüler beantwortete Julia Klöckner geduldig und interessiert, bevor sie wieder zurück in die laufende Sitzung des Bundestages musste. Für die Heinzenwielerinnen und Heinzenwiesler aber stand ein freier Restnachmittag und Abend auf dem Plan, der zum Shopping und gemeinsamem Abendessen genutzt wurde. Eine Gruppe besuchte auch mit Sportlehrer Dennis Kaucher ein Handballspiel der Füchse Berlin. Am nächsten Morgen klagten viele über wehe Füße und nutzten die rund elfstündige Heimfahrt zu einem ausgedehnten Nickerchen im Bus. Einig waren sich alle: Berlin ist in vielerlei Hinsicht eine Reise wert.

(Francesca Schmidt)