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John Stanky auf Erpressersuche im Amerika der 20er: Theater-AG brachte turbulente Detektivkomödie auf die Bühne
Mehrfach musste die Aufführung wegen Krankheit verschoben werden, jetzt war es endlich soweit: Am vergangenen Samstag und Montag konnte John Stanky als Privatdetektiv loslegen. John Stanky, der in dem von Andreas Kroll verfassten Stück auf der Heinzenwies-Bühne einmal von Elena Turcan und ein andermal von Denisa Toporoceanu verkörpert wird, ist eigentlich ein eher zweitklassiger, derangierter Detektiv. Im Amerika der Weltwirtschaftskrise der 20er Jahre ist er zudem pleite und seine Assistentin Olivia Shoemaker (Rabab Bousetta/Paulina Stöckle) hat gerade gekündigt. Da rauscht die schöne Lady Sutherland (Saran Condé/Maline Stahn) herein und beschert ihm den Auftrag seines Lebens: Er soll sie zu einem Familientreffen ihrer reichen Industriellenfamilie auf ein Anwesen in der Nähe von Chicago begleiten und den Erpresser ihrer Großmutter Lady Elizabeth Bellingham (Anita Kotorov) finden. Dort gibt er sich als Verlobter Lady Sutherlands aus und stolpert bei der adligen, etwas wunderlichen Familie, die die Familienehre über alles stellt, von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen. Da gibt es die etwas naiv-schrullige Tante Helen (Marlis Leifeld), den strengen, aber spielsüchtigen Onkel Thomas (Sophie Alexandru) und die standesbewusste Tante Ashley, die einst auf einen Heiratsschwindler hereinfiel. Umsorgt wird dieser skurrile Kreis von dem Hausmädchen Claire (Amelie Weiß) und dem Butler Alfred in der fünften Generation (Adrian Heich). Bei dem gemeinsamen Abendessen mit Hummercremesuppe offenbart Elizabeth den wahren Grund für das Treffen: Ihr verstorbener Mann Christopher hat ihr auf dem Sterbebett gebeichtet, zwei uneheliche Kinder zu haben – für die Familienehre eine Katastrophe. Mit dieser Tatsache nun wird Elizabeth erpresst. Schon bald überstürzen sich die Ereignisse: Onkel Thomas wird ermordet. Jetzt ist John Stankys große Stunde gekommen, er ermittelt und findet heraus, dass es Thomas war, der den Erpresserbrief an Elizabeth geschrieben hat. Während er seine Ermittlungsergebnisse vorträgt, zückt Hausmädchen Claire einen Revolver. Sie hat gemeinsame Sache mit Thomas gemacht, der hohe Spielschulden hatte. Claire will sich nun mit Bargeld und der Münzsammlung davonmachen, doch da tritt die wieder eingestellte Miss Shoemaker auf den Plan. Sie bringt Stankys Waffe mit und gemeinsam überwältigen sie Claire. Der Fall ist gelöst und Stanky, finanziell saniert, geht mit Lady Sutherland essen. Eine Wirtschaftskrise findet er auf einmal gar nicht so übel.
Vor allem ganz junge Schauspielerinnen und Schauspieler aus den Klassen 6 bis 8 agierten dieses Mal auf der Bühne, die Theater-AG hat sich erfolgreich verjüngt. Dass die jungen Akteure nicht selten skurrile Alte verkörperten, sorgte für viele Lacher. Für das Bühnenbild sorgte wie immer Kunstlehrer Sascha Donsbach mit den Schülerinnen Lorena Loos, Neele Nied, Jenny Schönwald, Natalina Stürz und Vinny Ngoc Tram Do Pham. Für die Maske waren Gabriele Lehnen und die ehemalige Heinzenwieslerin Anna Hoberg zuständig. Um die Technik kümmerte sich die Technik-AG unter Leitung von Sven Kehrein. Für die kurzweilige Aufführung erhielten alle Beteiligten und die Leiter der Theater-AG, Anne Leib und Thomas Maldener, am Ende viel Applaus.