Aktuelles - Details
Kästner-Klassiker auf der Heinzenwiesbühne: Junge Schauspieltalente debüttierten
Wer kennt ihn nicht, den Klassiker „Das doppelte Lottchen“ von Erich Kästner? Generationen von Kindern haben die Verwechslungsgeschichte um Lotte Körner und ihren Zwilling Luise Palfy geliebt bzw. lieben ihn – ein Grund für die Theater-AG des Gymnasiums an der Heinzenwies den Kinderbuch-Klassiker auf die Bühne zu bringen. In der Bearbeitung von Henning Bock und Jürgen Popig leben die Zwillingsmädchen allerdings im Jahre 2018 und setzen auf die moderne Kommunikation durch Smartphones. Ansonsten bleibt die Geschichte die bekannte: Lotte (Angelina Klaus) und Luise (Leonie Strukov) lernen sich in den Sommerferien in einer Ferienfreizeit kennen und finden heraus, dass sie Zwillinge sind. Sie beschließen die Rollen zu tauschen. Lotte kehrt als Luise nach Wien zu ihrem Vater Ludwig (Angelina Bauer) zurück und Luise als Lotte nach München zu ihrer Mutter Luiselotte (Anna Conradt). Die fortan zwei unterschiedlichen Handlungsorte sind auf der Bühne durch zwei imposante großformatige Leinwandzeichnungen von Sascha Donsbach präsent. Durch das Küchenfenster der Körners ist die Frauenkirche zu sehen, die Wiener Wohnung der Palfys steht voll Musikinstrumente, schließlich ist Herr Palfy Dirigent. In München und Wien haben die beiden Zwillinge mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen: Luise in München muss kochen lernen und würde am liebsten eine 5-Minuten-Terrine zubereiten. Lotte in Wien muss sich mit Irene Gerlach (Leni Krieger) herumschlagen, die den Vater gerne heiraten möchte. Per Whatsapp tauschen die beiden Mädchen sich aus, „Vergissmeinicht“ ist ihr gemeinsames Motto. Die mit vielen Requisiten liebevoll in Szene gesetzte Handlung beschränkt sich nicht nur auf die Bühne, auch die Empore wird miteinbezogen, Lotte trifft dort auf der rechten Empore Irene Gerlach im Hotel Imperial, Luise kauft auf der linken Empore bei Metzger Huber (Thomas Vose) ein. Vor der Bühne findet das Elterngespräch von Frau Körner mit Lottes Lehrerin (Johanna Heich) statt. Zusammengeführt wird die Handlung, als Lotte in Wien erkrankt und Frau Körner und Luise dorthin reisen, wo es auch zu einer Versöhnung der Eltern kommt. Das Happy End nach 90 Minuten bekommt viel Applaus, zumal sich auch viele sehr junge Schauspielerinnen und Schauspieler erstmals auf die Bühne gewagt haben: So sind Tudor Turcan, Ayush Modi, Jan-Hendrik Brusius, Jana Welz, Maria Turcan, Anna Hoberg, Melissa Krisling und Nicole Pappenheim in weiteren Nebenrollen zu sehen. Es bleibt zu hoffen, dass sich Anne-Katrin Leib und Thomas Maldener, die beiden langjährigen Leiter der Theater-AG, nach dem „Fliegenden Klassenzimmer“ und in diesem Jahr dem „Doppelten Lottchen“ bald wieder einem Kästner-Klassiker annehmen. Unterstützt wurden sie wie immer von der Technik-AG um Niklas Delzeit, Fabio Backes und Tobias Jockenhövel sowie von Gabriele Lehnen als Maskenbildnerin.
(Francesca Schmidt)