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"Kornett statt Knarre": Landespolizeiorchester gastierte an der Heinzenwies
„Kornett statt Knarre“ - das ist die Message des Schulprogramms des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz, welches letzte Woche für die 7.-10. Klassen des Heinzenwies-Gymnasiums aufgeführt wurde. Studiendirektorin Anne Kröninger konnte einen der begehrten Termine ergattern und Oberstudiendirektor Frank Huck unterstütze das Projekt mit Begeisterung, sodass dem einstündigen Konzert der neunköpfigen Combo nichts im Wege stand. Trompeter Joachim Lösch, der das Programm gemeinsam mit Karen Schreckengast-Humm entwickelt hat, möchte seine Begeisterung für den frühen Südstaaten-Jazz mit Schülern teilen. Zunächst lernten die Schüler etwas über Jazz und speziell den New-Orleans-Jazz. Von Anfang an wurden die 300 Zuhörer eingebunden und klatschten zum Beispiel zur afrikanischen Djembe, als es darum ging, wo diese Musik ursprünglich herkommt. Auch ein Call and Response klang durch die Aula. Die Musiker erzählten Gegebenheiten der damaligen Zeit und spielten die passende Musik dazu. Da gab es Klänge aus Bars, von Festen und Umzügen, ja sogar die spezielle musikalische Umrahmung einer Beerdigung brachten die Musiker eindrucksvoll auf die Bühne. Untermalt wurde das Ganze von Bildern, die passend auf der Leinwand abgespielt wurden. Mit zwölf Röhrenglockenschlägen und den Klängen von „Auld Lang Syne“ kam die Überleitung zur Story des Konzerts, dabei geht es um Louis „Satchmo“ Armstrong. Dieser, als schwarzer Junge in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen, landete an Silvester 1913 nach einer Schießerei in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche. Das hätte können der typische Beginn einer kriminellen Karriere sein, doch weit gefehlt. Zehn Jahre danach wurde dieser Junge zu einem der berühmtesten Trompeter und Jazzer Amerikas. Die Combo-Mitglieder erzählten abwechselnd, die Laufbahn des Jungen und Solisten oder das Ensemble spielten abwechselnd die passende Musik dazu. Auch eine Polizeikommissarin erschien auf der Leinwand und berichtete, wie das Strafmaß in der heutigen Zeit in Deutschland für Waffenbesitz und -gebrauch bei Jugendlichen aussieht. Begeistert waren die Heinzenwiesler als Coolios „Gangsta’s Paradise“ erklang, von der professionellen Band stark interpretiert.
Die Band entführte die Zuhörer in das New Orleans zu Beginn des 20. Jahrhunderts und damit in die Entstehung einer neuen, aufregenden und mitreißenden Musik und zeigte auf unter welche Bedingungen Kinder wie Armstrong heranwuchsen. Die Schüler und ihre Lehrer durften ein begeisterndes Programm über den Jazz erleben, aber auch eine Lehrstunde über Schwierigkeiten und Chancen, über die Kraft der Musik und über den Mut, das eigene Leben zu gestalten. Das ganze vorgetragen von neun hervorragenden Musikern, die neben der Beherrschung ihres Handwerks auch Geschick im Umgang mit den 300 Schülern bewiesen und diese in ihren Bann zogen. Am Ende hörte man von Schülern und Lehrern Kommentare wie „Toll, sowas könnten wir öfter haben, da geht man gut gelaunt nach Hause“, „Ganz schön viel neues gelernt“ oder „Überragend!“, und das war es, eine überragende Leistung, die noch lange in Erinnerung bleiben wird. Auch Schulleiter Huck, der sich voller Freude bedankte, war begeistert und freut sich schon darauf, die Musiker wieder einmal begrüßen zu dürfen, vor allem dann, wenn ab dem neuen Schuljahr die Bläserklasse aktiv sein wird. Hierzu können sich interessierte Viertklässler noch bis Anfang März anmelden und vielleicht in Armstrongs Fußspuren springen. Das kostenfreie Konzert ist ein Bildungsangebot, was auch eine Lehrplananbindung bietet und von Schulen beim Musikvermittlungsteam des Landespolizeiorchesters angefragt werden kann.