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Musical-AG der Heinzenwies präsentierte das ultimative Grusical – ein fulminanter Musicalabend nach langer Corona-Abstinenz

„Dracula – das ultimative Grusical“ – so lautete der Titel der ersten Musicalaufführung der Musical-AG des Gymnasiums an der Heinzenwies nach den Corona-Jahren, die am vergangenen Freitag- und Samstagabend in der Schulaula vor vollem Haus präsentiert wurde. Mit viel Liebe zum Detail hatten die beiden Leiterinnen der AG, Anne Kröninger und Nadine Agné-Riedel, den Abend vorbereitet. Schon die mit Spinnweben geschmückte Aula machte Lust auf einen furiosen Musicalabend, der ins Jahr 1897 und in das kleine englische Städtchen Huntington entführte – so Erzählerin Annika Mölle. Dort hat sich nämlich Graf Dracula, eindrucksvoll gespielt von Colin Kuntz, eingekauft. Die egozentrische Immobilienmaklerin Meredith Hawkins, eine Paraderolle für eine großartig schauspielernde und singende Janina Lindemann, hat sich in den Kopf gesetzt, den Grafen zu heiraten, denn „Adel ist geil“. Dann gibt es in Huntington noch ein Irrenhaus, dem der verwirrte Irrenarzt Dr. Sewart (Lasse Weinz), assistiert von der strengen Mrs. Ascot (Angelina Klaus) und Oberschwester Janet (Chiara Lindemann), vorsteht. In genau jenem Irrenhaus beginnt die Krankenschwester Mina (Zoé Nitsch) zu arbeiten und verliebt sich in Jonathan Harker (Luca Eckardt). Es entspinnt sich eine romantische Liebesgeschichte, doch schon bald nach der Mittsommernacht häufen sich kuriose Fälle von vermeintlichen Insektenstichen, Blutarmut oder religiösem Wahn. Auch Minas Freundin Lucy (Leonie Jung) scheint auf einmal völlig verändert und verliert alle Hemmungen. Immobilienberater Renfield (Jannis Ruhk) ist nach einem Besuch bei Graf Dracula reif fürs Irrenhaus. Dr. Sewart kann sich die Ereignisse nicht erklären und ruft den Spezialisten Dr. Abraham van Helsing (Viktor Bäcker) aus London zur Hilfe, der Knoblauch verordnet und schon bald feststellt: „Ein Vampir ist unter uns!“ Doch auch er kann nicht verhindern, dass das Unheil seinen Lauf nimmt. Bald spuken zahlreiche Untote durch Carfax Abby und werden von den Vamp-Girls Bernadette und Franҫoise (Anna Hirsch und Nina Gerstenschläger) betört. Selbst die beiden Einbrecher Backe und Timmy (verschmitzt gespielt von Tristan Engel und Janne Weinz) können sich ihnen nicht entziehen und werden ausgesaugt. Auch die übrigen skurril anmutenden Stadtbewohner in Gestalt von Mrs. Nickelby (Angelina Weber), Mr. Nickelby (Ayush Modi), Mrs. Nothgroschen (Amalia Gavriluta), zweier klatschsüchtiger Kaffeetanten (Minahil Cheema und Alina Pabst), Mrs. Jones (Josefine Jung) und Mrs. Irons (Milena Pabst) sorgten für einen unvergesslichen Abend, an dem auch die Lachmuskeln strapziert wurden, so z.B. wenn die Notärzte mit dem Bobbycar anfahren. Gesanglich und schauspielerisch boten die Darstellerinnnen und Darsteller alles auf und auch in Bühnenbild, Kostümen und der Maske (für die Marie Heinrich verantwortlich zeichnete) steckten viel Aufwand. Kunstlehrer Sascha Donsbach hatte unter anderem eine furchteinflößende, riesige Burg Carfax Abby entworfen, die das Bühnenbild dominierte. Aus Särgen kletterten nachts die Vampire. Dazu wechselten stimmungsvolle Fotos auf der riesigen Bühnenleinwand und versetzten die Zuschauerinnen und Zuschauer in die Welt des 19. Jahrhunderts.

Nach fast drei Stunden Musical haben die Vampire Huntington erobert: Und so kommt es, dass Mina und Jonathan letztlich zu Urahnen einer Vampirdynastie werden, die bis heute fortbesteht. Diese modernen Vampire sehen aus wie normale Menschen, zahlen pünktlich ihre Steuern, sind aber in Wirklichkeit Blutsauger, da sie kein Herz haben – so die abschließende Botschaft des Stücks. Mit der Aufforderung „Stoßt die Vampire zurück in die Nacht, dann seid ihr frei!“ endet ein bewegendes Finale mit allen Akteurinnen und Akteuren auf der Bühne.

Auch die Musikerinnen und Musiker leisten, platziert vor der Bühne, an diesem Abend Großartiges: Hanna Dries (Klavier), Lara Fickinger (Keyboard), Lilith Gutendorf (Keyboard), Markus Schmitt (Horn), Simon Rommelfanger (Horn und Trompete), Jan Hendrik Brusius (Klarinette), Jakob Rommelfanger (Schlagzeug) und Antonia Wild (Querflöte) tragen durch einen berauschenden Musicalabend, betreut von der Technik-AG um Sven Kehrein.

Das Publikum dankte mit lang anhaltendem Applaus für den schönen Abend und freut sich schon jetzt auf die nächste Vorführung der Musical-AG, die hoffentlich bald folgen wird.

(Francesca Schmidt)