Aktuelles - Details

Physiklehrer baut in Coronakrise CO2-Ampeln für Heinzenwies-Klassenräume

Lüften ist extrem wichtig in der Coronakrise. Insbesondere gilt das für Schulen. Aber ab wann ist die Luft in einem geschlossenen Raum nicht mehr in Ordnung und man sollte lüften? Zwar läutet am Gymnasium an der Heinzenwies alle 20 bis 25 Minuten die Schulklingel – das Zeichen zum Lüften, aber eine sichere Anzeige, wie gut oder schlecht die Luft im Raum ist, ist das natürlich nicht. Physiklehrer Dr. Markus Mitrenga hat nun Abhilfe geschaffen und CO2-Ampeln für jeden Klassenraum gebaut – zehn sind bereits fertig, 16 folgen noch. Eigentlich sollten die Ampeln zusammen mit Schülerinnen und Schülern gebaut werden, aber das verhinderte der Lockdown.

Jede Ampel besteht aus einem CO2-Sensor, einem Mikrocontroller und einem Neopixel-Ring. Hinzu kommen noch Kabel, ein Bilderrahmen und das Anzeige-Papier sowie pro Gerät zwei Kunststoff-Kästchen als Halterung für Mikrocontroller und Sensor, die der Lehrer mit dem eigenen 3D-Drucker ausgedruckt hat. Die Anleitung zum Bau lieferte die Homepage des Umwelt-Campus Birkenfeld, der auch die wesentlichen Einzelteile geliefert hat. Gesponsert hat diese die Firma Kentix. Insgesamt belaufen sich die Kosten pro Ampel auf ca. 100 Euro. Neben seinem Fachwissen hat Dr. Markus Mitrenga viel Zeit in das Projekt investiert, sodass nun in jedem Klassenraum der Heinzenwies eine solche Ampel hängen und über den Luftzustand informieren kann. Sind die LEDs des Neopixel-Rings grün, ist alles in Ordnung, ab einem Wert von 1000ppm CO2 in der Luft färben sich die zuvor grünen LEDs gelb und ab einer Konzentration von 2000ppm wird die Anzeige rot. Dann muss dringend gelüftet werden, denn mit der CO2-Konzentration steigt auch die Belastung durch Aerosole. So können Schüler und Lehrer in Zukunft auf einen Blick erkennen, wann frische Luft benötigt wird.

Und Dr. Markus Mitrenga hat sogar schon für die Nach-Corona-Zeit geplant: Sind die CO2-Ampeln irgendwann hoffentlich überflüssig, können die Ampeln wieder auseinandergebaut und die einzelnen Komponenten weiterverwendet werden – ein durch und durch nachhaltiges Projekt also.