Aktuelles - Details
Projekt Mannequin Challenge an der Heinzenwies: Eine Schule friert ein
Ein ganz besonderes Projekt für den 50. Geburtstag des Gymnasiums an der Heinzenwies hatten sich die beiden Heinzenwies-Lehrer Florian Meigen und Carsten Thiel überlegt: Eine Mannequin-Challenge für die ganze Schule! Während die Schülerinnen und Schüler sofort wussten, was damit gemeint war, fragten erst einmal viele Ältere: „Was ist das denn?“ Gedacht war an einen Kurzfilm, bei dem die Kamera in einer Fahrt ohne Schnitte durch die Schule gleitet und alle Beteiligten „frieren“ ein, d.h. es herrscht absolute Bewegungslosigkeit.
Schnell entwickelte sich Begeisterung für das Projekt. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überlegten sich, wie sie sich in einer kurzen Szene darstellen wollten und reichten ihre Vorschläge ein. Daraus entwickelten die beiden Planer einen genauen Drehplan, der immer wieder vor Ort verändert und modifiziert wurde. Was ist typisch für unsere Schule und unsere Region? Schnell war auch klar, dass deutlich werden sollte, dass die Heinzenwies zu Idar-Oberstein gehört und dies auch im Film erkennbar sein soll. So erklärte sich Edelsteinkönigin Anna-Lena Märker sofort bereit, bei dem Projekt mitzumachen. Auch ein Ranger aus dem Nationalpark sagte seine Teilnahme zu. Für den Dreh konnte Moritz Forster von „Nahe TV offener Kanal“, selbst ein ehemaliger Heinzenwiesler, gewonnen werden. Er brachte die Kameraausrüstung mit und stand seiner alten Schule mit Rat und Tat zur Seite. Aus immer wieder neuen Ideen entstand schließlich in vielen Stunden Arbeit ein komplexes Projekt: Bewusst sollte ein amüsanter Film entstehen, in dem auch übertriebene und ironisierte Szenen dargestellt werden durften.
Und trotzdem blieben bis zur letzten Minute Bedenken: Spielt das Wetter mit? Bei Regen wäre ein Dreh unmöglich gewesen. Wie schaffen wir es, dass 600 Schüler und 60 Mitarbeiter sowohl am Tag der Generalprobe wie auch am Drehtag über mehrere Stunden an einer Stelle verharren, ohne dass Chaos ausbricht?
Und dann war der 8. Juni, der Drehtag, da! Und tatsächlich, nach einem kurzen Regenschauer gleich zu Beginn klarte das Wetter auf und der Dreh konnte beginnen: Mit einem Cabrio reiste die Edelsteinkönigin in vollem Ornat an der Heinzenwies an und wurde von Schulleiter Werner Lehnen begrüßt. Beim Betreten des Schulgeländes friert die Heinzenwies ein und die Kamera beginnt durch das Schulgebäude und das Außengelände zu wandern. Gleich im Foyer trifft sie auf Motorradfans mit ihren Maschinen, in der Aula frieren die Muiscal-AG auf der Bühne und das Schulorchester ein. Die Lego League-AG lässt ihre Roboter stillstehen und die Schülerzeitungs-AG fesselt symbolisch und durchaus mit kritischem Unterton die Pressefreiheit. Im Treppenhaus findet eine Wasserschlacht statt und eine Kunstgruppe werkelt an den Schulleiterportraits im obersten Stock. Religionslehrer Daniel Kettenhofen zelebriert im Bischofsgewand eine Taufe und einen Raum weiter stellt der Geschichtsleistungskurs den Mord an Cäsar nach. Dann geht es nach draußen auf den Beachvolleyballplatz, wo sich die Volleyball-AG postiert hat. Auch ein Kanufahrer hat sich in voller Montur in den Sand eingegraben. Es geht vorbei an einer Gruppe Hippies, die es sich in der Wiese mit Blumengirlanden und Gitarren gemütlich gemacht hat zu der Grillstelle, wo ein Idar-Obersteiner Spießbraten auf dem Rost liegt. Die Kamera zieht weiter, vorbei an einer Läufergruppe Richtung Schulgarten, wo Fünftklässlerinnen die Wandtafel kunstvoll gestaltet haben. Eine achte Klasse picknickt auf der Wiese neben dem Schulhof. Auf dem Schulhof selbst friert die Schach-AG über ihren Schachfiguren ein, eine andere Gruppe simuliert an der Tischtennisplatte ein Rundlauf-Spiel. Zurück im Schulgebäude fängt die Kamera die Schulsanitäter ein, die gerade eine Verletzte verarzten und im Lehrerzimmer findet ein gemütliches Kaffeekränzchen statt. „Die Ideen unserer Schülerinnen und Schüler haben mich überwältigt. Sogar ein Traktor wurde herbeigeschafft“, berichtet Carsten Thiel begeistert am Ende des Tages. Wer alle Ideen sehen will, muss in den fertigen Film schauen.
Und alle Sorgen erwiesen sich als völlig unbegründet: Sogar die Kleinsten der Schulgemeinschaft schafften es, sich drei Stunden zu konzentrieren und absolut diszipliniert bei der Sache zu sein. Sobald das Kommando „Freeze!“ erklang und die Ankunft der Kamera angekündigt wurde, herrschte absolute Stille. In den Fluren der Schule hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Und zum Schluss versammelte sich die gesamte Schulgemeinschaft in Herzform auf dem Schulhof, um aus dem Freeze aufzuwachen und der in einer Drohne entschwebenden Kamera, gesteuert von Schulleiter Werner Lehnen, zuzuwinken. Die Begeisterung für das gemeinsame Projekt hat die Schulgemeinschaft im 50. Jahr ihres Bestehens fest zusammenrücken und an einem Strang ziehen lassen. Und natürlich sind jetzt alle auf das Ergebnis gespannt. Präsentiert wird der Film am 31. August im Rahmen des Festaktes zur 50-Jahr-Feier und am Schulfest einen Tag später. Danach wird er auch auf der Homepage der Schule und bei Youtube zu sehen sein.