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Schüler der MSS12 auf Exkursion im Nationalpark Hunsrück-Hochwald: Ein Wochenende voller Abenteuer

Der Erdkunde-Leistungskurs der MSS 12 von Christian Grosscurth begab sich am 06.09.2019 auf eine erlebnisreiche Exkursion in den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, bei der den Schülern ein umfangreicher Einblick in die Vielfältigkeit der Region geboten wurde.

Voller Freude und Tatendrang trafen sich die Schüler des Gymnasiums an der Heinzenwies und fuhren gemeinsam nach Nonnweiler, wo ihre lehrreiche Wanderung auf dem Saar-Hunsrück-Steig beginnen sollte. Sie erhielten zahlreiche Informationen über die plattentektonische Entstehung des Hunsrücks; so entstand durch zwei konvergierende Platten das Mittelgebirge. Des Weiteren erkannte man anhand eines senkrecht stehenden Steins den genaueren Vorgang der Frostsprengung.

Auf dem Weg begleiteten sie die Ranger Patrick und Jan, sowie ihre Lehrer Christian Grosscurth, Carsten Thiel und seine Frau Dr. Andrea Kaus-Thiel. Ranger Patrick leitete sie mit spannenden Erzählungen über die Kelten durch den Park und schließlich über die Treppe, welche zu Ehren des preußischen Königs gebaut wurde, auf den Ringwall, wo sie eine gemütliche Pause machten, um sich für den weiteren Weg zu stärken. Mit dabei war auch Jana, eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums, welche nun ein freiwilliges ökologisches Jahr im Nationalpark absolviert. Außerdem wurde die Gruppe noch von Sebastian Schacht, der Umweltwissenschaften studierte und nun seit zwei Jahren im Park für die Umweltbildung zuständig ist, begleitet. Auf spielerische Art und Weise zeigte er den Schülern die ungerechte Verteilung des Vermögens bezüglich der Weltbevölkerung und die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Assoziationen mit dem Begriff „Wildnis“. Auch über die verschiedenen Interessenskonflikte im Hinblick auf die Entwicklung und Planung des Nationalparks wurden die Schüler informiert. So werden zum Beispiel vom Zunderschwamm befallene Bäume mit Hilfe eines Seils zum Fallen gebracht, um eine Gefährdung der Wanderer auszuschließen, da die Bäume aufgrund des Pilzes sehr instabil sind. Bei der Idee des Nationalparks werden immer verschiedene Meinungen und somit auch Konflikte aufeinander treffen, bei denen man versuchen muss, sie bestmöglich gegeneinander abzuwägen.

Nach Verabschiedung der Ranger führte Jana die Schüler durch den Nationalpark zu ihrem Nachtlager, dem Fuchsbau in Muhl, welches sie nach anstrengenden zehn Kilometern und einem steilen Anstieg erreichten. Nun standen sie vor ihrer letzten Herausforderung; dem Aufbau der Zelte sowie dem Grillen ihres Abendessens. Das Feuer versuchten sie mit Hilfe von Feuersteinen anzuzünden, woran sie jedoch leider scheiterten. Daraufhin stärkten sich die Schüler und Lehrer mit selbstgemachtem Stockbrot und Würstchen, woraufhin sie den Abend mit gemeinsamen Spielen und gemütlichem Beisammensein ausklingen ließen. Nach einer kalten und nassen Nacht fuhren sie auf den Erbeskopf zum Hunsrück-Haus, wo Andrea Kaus-Thiel einen ausführlichen Vortrag über die Entstehung und Bedeutung des Nationalparks hielt und ihnen dabei Informationen über die aktuellen Planungs- und Forschungsergebnisse genauer erläuterte. Dabei wurde nochmals auf verschiedene Interessenskonflikte eingegangen, beispielsweise auf die Gegenüberstellung von Tourismus und Naturschutz. Auch auf die Frage, warum ein Nationalpark sinnvoll sei, erhielten sie eine ausführliche Antwort. Grundlegend geht es um das Motto: „Natur Natur sein lassen“, wobei man die Artenvielfalt schützt und der Natur Raum gibt, sich selbst zu entwickeln. Dabei wird der menschliche Eingriff auf das Minimum reduziert, wenn überhaupt vorhanden, wodurch wieder eine Art Urwald, so wie er vor vielen hundert Jahren existierte, entstehen soll.

Im weiteren Verlauf des Vormittags besuchten die Schüler die Ausstellung des Hunsrück-Hauses, welche besonders die Sinne und Emotionen der Schüler ansprach. Die Aufgabe war es, sich gruppenweise in verschiedene Zielgruppen hineinzuversetzen und die Ausstellung somit aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Leider war die Zeit zu kurz, um alle Einzelheiten genauer studieren zu können.

Im Anschluss besuchten die Schüler bei Thranenweier ein ehemaliges Moorgebiet, welches nun wieder renaturiert werden soll, um die Biodiversität zu steigern. Nach genauerer Erläuterung der diesbezüglichen Vor- und Nachteile machten sich die Schüler erschöpft, jedoch voller neuer Erkenntnisse zurück auf den Weg zur Schule.

(Maike Jungblut, Tabea Lautz und Johanna Streiß, MSS 12)